Das Alpaka, auch Pako genannt, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich
fast ausschließlich von Gräsern. Daher ist es wichtig, den Tieren keine andere Nahrung zu füttern! Heu und Wasser muss das ganze Jahr zur Verfügung stehen, ebenso Mineralien. Alpakas haben einen
dreiteiligen Magen, der das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert. Sie verfügen nicht über obere Schneidezähne, sondern haben dafür eine Kauplatte. Die Höhe eines Erwachsenen Tieres beträgt ca. 85
cm und das Durchschnittsgewicht beträgt bei Stuten 60 kg und bei n Hengsten bis zu 80 kg. Die Ovulation bei der Alpakastute wird erst durch den Deckakt ausgelöst. Damit sind Alpakastuten das ganze
Jahr über fähig, erfolgreich gedeckt zu werden und sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder Saison gebunden. Die Tragezeit beträgt 340 bis 345 Tage, danach bringt die Stute meist ein einzelnes
Jungtier zur Welt. Dieses wird rund sechs bis acht Monate gesäugt und erreicht mit durchschnittlich 12 bis 24 Monaten die Geschlechtsreife. In der Regel bringen Alpakas ihre Jungtiere immer am
Vormittag bis hin zum frühen Nachmittag zur Welt. Optimaler Weise an einem schönen sonnigen Tag. Dieses Verhalten kommt vermutlich daher, dass die Zunge der Alpakas zu kurz ist um ihre Fohlen damit
zu trocknen. Da das Klima in den Anden auch meist recht rauh ist und die Nächte kalt sind, bringen die Stuten dort ihre Fohlen bei Sonnenschein zur Welt. Die dort, auf Grund der Höhe, sehr kräftige
Sonne, trocknet die Fohlen schnell.Wenn es zu einer dreiwöchigen Schlechtwetterperiode kommt, wird die Stute auch da ihre Fohlen zur Welt bringen und kann es nicht so lange heraus zögern. Die Alpakas
werden in der Regel einmal jährlich (meistens Ende April bis Ende Mai) geschoren. Die Rohwolle kann dann zu hochwertigem Alpakagarn verarbeitet werden. Der Faserertrag eines Tieres liegt zwischen
drei und sechs Kilogramm. Davon sind aber nur ein bis drei Kilo nutzbar. Die Wolle verfügt über eine sehr gute Thermoeigenschaft. Durch die hohle Faser besitzt die Wolle eine hohe Isolation und somit
ein erstklassiges Warmhaltevermögen. Bei kalten Temperaturen speichert die Wolle die Körperwärme besser als andere Wolle. An sehr warmen Tagen stößt die Faser die Wärme ab und schafft so ein
einzigartigen Wärmeausgleich. Pullover aus Alpakawolle sind somit tolle Begleiter im Winter wie Sommer. Weiter kann die Wolle ca. 25% der Feuchtigkeit aufnehmen und reguliert nach außen abgeben.
Diese Art und Weise hält Füße warm und trocken. Die Faser weist einen hohen Grad an Elastizität und Widerstandsfähigkeit auf und schmutz- und geruchsabweisend. Es verfilzt nicht so sehr wie Kaschmir
oder andere Naturfasern. Alpakaprodukte sind daher für ihre Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit bekannt.Der Faserdurchmesser von Alpakawolle ist sehr gering. Bei sehr guten Tieren ist die Faser so
dünn wie Seide. Aufgrund dessen wird die Herstellung von äußerst leichten und dünnen Stoffen ermöglicht. Die Alpakafaser ist sehr leicht im Vergleich zu Schaf- oder Baumwolle und bietet ein
angenehmes Tragegefühl. Der sogenannte Prickel Effekt, welcher von Schafwolle bekannt ist, ist bei Alpakawolle kaum vorhanden. Jedes Haar besteht aus einer Schuppenstruktur und diese liegen bei der
Alpakafaser sehr eng an. Ähnlich wie bei Kaschmir und Seide. Die Art der Faser bewirkt ein weiches Tragegefühl und hat einen natürlichen Glanz. Ein weiterer Vorteil ist ihre antibakterielle Wirkung.
Die Wolle besitzt nur äußerst wenig Wollfett. Daher können Bakterien sich nicht vermehren und sterben ab. Dies verhindert auch Geruchsbildung und schützt vor Ansteckungen und Infektionen. Die
Eiweißmoleküle übernehmen die Neutralisierung von Schweißbakterien. Das Kleidungsstück bleibt auch nach starkem schwitzen geruchsneutral. Die Wolle ist antistatisch und bietet Schutz vor statischer
Aufladung. Ebenso ist sie schwer entflammbar (ab ca. 560°C), schmilzt nicht und bietet Schutz vor UV-Strahlung. Fasern aus 100% Alpakawolle brennen nicht, außer im direkten Kontakt mit einer
Feuerquelle.